Lauterbrunnen: Mit Speedflyer ums Leben gekommen
Ein 25jähriger Schweizer ist am Samstagnachmittag mit einem Speedflyer an der Jungfrau tödlich verunglückt. Der junge Mann stürzte über einen Eisabbruch und konnte nur noch tot aus einer Gletscherspalte geborgen werden.
pkb/bns. Der Mann war laut einer Medienmitteilung am Samstag 15. Oktober 2011 gemeinsam mit zwei Kollegen auf das Jungfraujoch gefahren: «Sie bestiegen anschliessend die Jungfrau und beabsichtigten, um zirka 14 Uhr mit Speed-Flyern in Richtung Stechelberg zu fliegen.» Zunächst starteten nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft Oberland und der Kantonspolizei die zwei Kollegen: «Beim Start des 25jährigen Schweizers kam es gemäss den bisherigen Ermittlungen zu Schwierigkeiten. Der Mann stürzte über einen Eisabbruch. Er konnten von den Rettungskräften des SAC und der Air-Glaciers nach einem Suchflug nur noch tot aus einer Gletscherspalte geborgen und ins Tal geflogen werden.»
Speedflying ist laut der Internet-Enzyklopädie Wikipedia eine Form des Gleitschirmfliegens, wozu Gleitschirme mit sehr kleiner Fläche und entsprechend grösserer Geschwindigkeit etwa auf Schnee mit Skis verwendet würden: «Die Schirme haben eine Fläche zwischen acht und 14 Quadratmeter und erreichen 60 bis 120 Kilometer in der Stunde.» Fussstarts, für die unterdessen auch spezielle Schirme produziert würden, seien allerdings aufgrund der hohen Startgeschwindigkeit gefährlich weshalb den Profis vorbehalten. In der Schweiz sei seit 1. Januar 2008 das Gleitschirmbrevet plus eine Speedflying-Erweiterung zur legalen Ausübung notwendig: «Für die Speedflying-Erweiterung muss eine zusätzliche Ausbildung und eine Prüfung bei einem Speedflying-Instruktor absolviert werden. Seit März 2009 stuft die Suva das Speedflying als absolutes Wagnis ein, das heisst, dass die Geldleistungen bei einem Unfall um 50 Prozent gekürzt werden.» |